Weitaus wichtiger als alle Meditationstechniken sind die Grundhaltungen,
mit denen du dir und deiner Erfarung in der Meditation begegnest.

Tautropfen, der ein ganzes Feld spiegelt, hängt an Grashalm vor grünem, verschwommenem Hintergrund

Es geht um einen möglichst liebevollen, akzeptierenden Umgang mit deinem Selbst, deinen eigenen Erfahrungen, deinem Leben, anderen Menschen und dem Zustand der Welt. Gerade im Umgang mit anderen oder dem Zustand der Welt bedeutet dies nicht, nicht zu handeln oder auf deine Grenzen zu verzichten. Es geht vielmehr darum, aus einer Kombination wachsender Tiefe und Weite, zunehmender Liebe und Weisheit zu agieren.
Beachte dabei, dass Weisheit ohne Liebe kalt sein kann und Liebe ohne Weisheit blind. Du befindest dich hier (Liebe & Weisheit) bei einem von vielen auszubalancierenden Schwestertugend-Paaren auf dem spirituellen Weg.

Steige aus Bewertungen und vermeintlichen Denkzwängen aus.
Nochmal: Es geht nicht darum, keine Gedanken zu haben, sondern darum, sich nicht mit ihnen zu identifizieren. Freilich werden die Gedanken im Regelfall ruhiger, wenn der Körper „herunterfährt“ und nicht jedem Bewegungsimpuls nachgibt.

zahlreiche kleine Tautropfen hängen an Löwenzahnsamen vor grün-blauem Hintergrund

Gehe bei der meditativen Übung freundlich mit dir um, wenn du bemerkst, dass du gedanklich abgeschweift bist. Freue dich eher, dass etwas in dir das von selbst bemerkt hat. Und kehre wohlwollend zur Meditationstechnik bzw. zur Stille zurück.

Kommen heftige Gedanken und Gefühle hartnäckig wieder, reicht es nicht, sie wie Wolken am Himmel vorbeiziehen zu lassen. Dann geht es um biographische Themen, die integriert (und nicht nur transdenziert) werden wollen. Dann solltest du genauer hinschauen, ggf. mit psychologischer oder spiritueller Begleitung. Gönne dir notfalls den Luxus einer kompetenten und erfahrenen Begleitung.

Das enthebt dich aber nicht vom vielleicht wichtigsten Punkt.

Vertraue vor allem deiner
eigenen
Erfahrung und Intuition

“Glaubt nicht an irgendwelche Überlieferungen,
nur weil sie für lange Zeit in vielen Ländern
Gültigkeit besessen haben.

Glaubt nicht an etwas,
nur weil es viele dauernd wiederholen.

Akzeptiert nichts,
nur weil es ein anderer gesagt hat,
weil es auf der Autorität
eines Weisen beruht oder
weil es in einer heiligen Schrift steht.

Glaubt nichts,
nur weil es wahrscheinlich ist.

Glaubt nicht an
Einbildungen oder Visionen,
die ihr für gottgegeben haltet.

Glaubt nichts,
nur weil die Autorität eines Lehrers
oder Priesters dahintersteht.

Glaubt an das,
was ihr durch lange Prüfung
für richtig erkannt habt,
was sich mit eurem Wohlergehen und
dem der anderen vereinbaren lässt.”


Buddha: Kalama Sutra