runder Bergsee schimmert, grün umsäumt, im HIntergrund Wolkenfprmationen und höhere Berg

Bei den Zielen von Meditation, Kontemplation und Stille-übungen geht es vor allem um

Entspannung: Du findest Ruhe über eine stabile und geerdete Haltung. Nach deinem Körper kommt auch dein Geist zur Ruhe. Es öffnet sich ein innerer Freiheits- und Kreativitätsraum. Vor allem in herausfordernden Situationen oder Phasen ist es hilfreich, auf diesen inneren Freiheitsraum zugreifen zu können. Du reagierst dann bewusst aus einer inneren Stärke und Übersichtlichkeit heraus.

Konzentration: Deine Konzentrationsfähigkeit steigt, wenn du Meditationsformen verwendest, die das Bewusstsein zunächst auf einen Gegenstand oder Vorgang (bspw. Flamme, Atmung oder Erdung) einen, bevor es sich zu einer Feldwahrnehmung weitet. Konzentration dient hier der Beruhigung und Entspannung. Sie sollte ausdrücklich nicht der Kontrolle von Gedanken oder Körpervorgängen dienen.

Innere Weite: Hier suchst du nicht engfokussierte Konzentration, sondern erlebst eine Art achtsame Feldwahrnehmung, ein Gewahrsein. Dieses zeichnet sich durch sensible Empfänglichkeit, grundlegende Akzeptanz, körperliche und geistige Durchlässigkeit sowie Gelassenheit aus.

Erkundung: Du gibst dir essenziell wichtige Fragen (z.B. “Wer bin ich?”) in die Stille der Kontemplation und lässt sie dort von selber wirken. Mit der Zeit kommen erstaunliche Antworten zu dir.

Herzensraum: Wenn die weite Stille in deinen Brustkorb fällt, wird dein Herzraum fähig, Empfindungen umfangreicher zu halten als vorher. Mache herausfordernden Lebenserfahrungen erlösen sich hier von selbst. Du kannst dann aus einem umfassenderen Mitgefühl – zu anderen wie zu dir – handeln, das als Liebe erfahren wird.

ethisches Handeln: Du erlebst, dass in deinem Zugang zur Herzensweisheit zentrale ethische Werte wie Wohlwollen, Fürsorge und Mitfreude längst enthalten sind. Sie bringst du von hier aus wie selbstverständlich in die Welt.

solide Erdung: Im Umgang mit existenziellen Themen (körperlich repräsentiert im Bauch-Becken-Bereich) entwickelst du ein “tiefes Herz”, feste Erdung und “grund-legenden” Halt. Dein Ja zu den irdischen Aspekten unseres Lebens und dein Grad der Verwirklichung wachsen.

spirituelle Autonomie: In der Überwindung energetischer Blockaden und spiritueller Fallen entwickelst du einen hohen Grad an Selbstständigkeit. Deine Authentizität und Integrität münden in ein souveränes Handeln, das die Erfahrung wechselseitiger Verbundenheit bzw. von Einheit berücksichtigt.

Manche Meditationsformen zielen auf die Herstellung besonderer Zustände von Bewusstsein. Das gilt für die Kontemplation bzw. die Achtsamkeitsmeditation nicht, die eher mit der natürlichen Entfaltung bzw. einem organischen Wachstum mitgeht. Besondere Bewusstseinszustände können jedoch quasi als Nebenprodukt auftreten. Wenn du dies als herausfordernd erlebst, ist es hilfreich, sich von einem erfahrenen Lehrer begleiten zu wissen.

Wildvogel fliegt im Sonnenuntergang über von Schilf und Wald umsäumten See

Und dann: lass deine Ziele los

Du hast wahrscheinlich schon gehört, dass man eigentlich absichtslos meditieren soll, also nicht um etwas zu erreichen oder zu kontrollieren. In der Regel tun wir letzteres anfänglich aber dennoch. Über die Meditation lernen wir, aus der Identifikation mit unseren gedanklichen „Regelkreisläufen“ und emotionalen Prägungen aussteigen zu können. Dann genießen wir die sich einstellende Entspannung und Weite als Gegenpol zum Alltag und suchen sie erst einmal gezielt.

Über die Zeit stellt sich dann meist eine Bewusstseinsweitung ein, die es dir ermöglicht, achtsam und angenehm-distanziert diese inneren Regelkreisläufe detailliert kennenzulernen (statt “automatisch” zu reagieren). Du verfügst zunehmend über eine innere Weite, einen guten Freiraum, der in liebevoller Weise das halten und erfahren kann, was auftaucht. Man kann auch von einem Refugium sprechen. Hier geschehen wesentliche Wachstums- und Heilungsprozesse.

Deine Wahrnehmung ist nun weniger bei den Bewusstseinsinhalten und eher beim (leeren) Bewusstsein an sich oder in der Herzenswahrnehmung. Dieser Prozess führt zu einer Veränderung deiner Identität, du kommst ins “Erwachen” und in mehr Gelassenheit. Damit fällt auch der Zielmodus des Meditierens von alleine ab. Du meditierst inzwischen weniger, um eine spirituelle Tiefe und Weite zu erreichen, sondern eher als Ausdruck dieser. Auf dem spirituellen Weg “fortgeschrittene” Menschen erfahren das oft so, dass weniger sie das Göttliche suchen, als vielmehr es dann sie (vgl. bspw. Joh 21, 18). 

Egal, wo du auf dem Weg stehst, es gibt grundsätzlich zwei Arten, Meditation zu erleben.