Es gibt zwei grundlegende Bewegungen des spirituellen Menschen:
„rauf und raus“ und „runter und rein“.

rauf und raus

„rauf und raus“

Zum einen geht die Bewegung hinein in den transpersonalen Raum – also nach jenseits der unmittelbaren Identifikation mit unserem Denken und Fühlen („Ego“). Hier geht es um befreiende Weite und erweiterte Bewusstseinszustände (die Stille ist bereits einer). Es geht um das Göttliche, das Formlose, das absolute Sein. Der Fokus der Wahrnehmung liegt auf dem Bewusstsein an sich bzw. dem zunehmend stillen, sich von Inhalten leerenden Bewusstsein.

Hier kannst du sehr angenehme Erfahrungen von Entrücktheit und tiefer Gelassenheit machen, in denen man sich allerdings auch vor dem Leben verstecken kann (s.u. spirituelle Fallen).

Die spirituelle Einladung, “nach Innen zu schauen”, zielt letztlich nicht darauf, dass du dort etwas (Inhaltliches) findest, sondern dass du in identitären Kontakt mit “dem Schauenden”, also dem inhaltsleeren, wahrnehmenden Bewusstsein selbst kommst.

Von hier geht dein Weg dann wieder zurück in die Welt.

runter und rein

„runter und rein“

Der Weg führt dich zurück zur Bewährung im Alltag, in das Menschliche, die Form, die Materie, die Brüchigkeit und Imperfektion. Hier geht es darum, aus der Stille der erfahrenen Bewusstseinsweite wieder “in die Welt” zu kommen, wie sie ist. Es geht um Deine Verkörperung und Verwirklichung.

Dies ist nur sehr wenig per Willen machbar, wenngleich an dieser Stelle dennoch Entschiedenheit und Bereitwilligkeit von dir verlangt werden. Dieser Prozess ist auch nicht per Technik erreichbar. Vielmehr geschieht er über die Zeit zunehmend von selbst, mit Schwankungen und Unterbrechungen.

Vom meditativen Erleben her betrachtet, gelangst du dabei über das liebende Herz in den geerdeten Unterleib. Das sind die Themen der Liebe und Bodenständigkeit im Irdischen. Deine stärker werdende geistige Intuition hilft dir, das, was du als Tiefstes erfahren hast, in deinen lebendigen Ausdruck zu bringen.

Die Mystiker bezeugen, dass sie das Göttliche in allem und schließlich als alles erleben – unabhängig vom Zustand der manifesten Welt. Die Beschreibung, „in der Welt, aber nicht von der Welt zu sein“ (in Anlehnung an Johannes 8:23) spiegelt diesen Weg zurück in die Welt wider.

Achte dabei darauf, dass Missverständnisse des Weges nicht zu Fallen für dich werden.